Sonntag, 16. August 2009

Hunde im "Luxus"

Die Luxusbranche ist auf den Hund gekommen. Rund fünf Milliarden Euro, so schätzt der Verband für das Deutsche Hundewesen, werden jährlich für Anschaffung, Nahrung, Tierarzt und Zubehör ausgegeben. Dabei geht es Herrchen oft auch um Luxus.
Etwa fünf Millionen Hunde gibt es zwischen Flensburg und Konstanz. Und was heißt da Finanzkrise: "Luxus ist dabei ein Thema. Wenn man mit dem Hund schön shoppen gehen will, soll er auch ein schönes Halsband tragen", sagt Sprecher Udo Kopernik.
Das Geschäft mit der Tierliebe ist lukrativ und das Angebot grenzenlos. In vielen Großstädten gibt es edle Hundeboutiquen und auch im Internet und auf zahlreichen Hundemessen sind Accessoires vom Halsband mit Swarovski-Steinen bis hin zum Schwimmdress oder der Hunde-Luxuslounge im Rosendekor zu finden.
Den Boom der Hundeartikel erklärt sich Monika Knut von der Düsseldorfer Boutique "Hundestolz" auch mit der zunehmenden Anzahl von Single-Haushalten. Der Trend zum Luxus kommt eigentlich aus den USA und Japan. "Dort flechten Hundebesitzer ihren Lieblingen auch Zöpfchen oder färben das Fell je nach Moderichtung." In New York gibt es jedes Jahr eine große Hundemodenschau, die Pet Fashion Week.
Edle Hundeboutiquen von Koko von Knebel ("Every dog is a star!") gibt es in Kiel, Hamburg, Berlin, Westerland auf Sylt und im spanischen Marbella. "Unsere Kunden sind aber nicht nur die oberen Zehntausend, sondern auch Oma Müller mit ihrem Pudel", betont Eigentümerin von Knebel. Hundenäpfe aus feinstem Porzellan mit Belle-Epoque-Design gehen hier für rund 100 Euro über den Ladentisch. Richtig teuer: Ein Hundebett mit Swarovskisteinen für 13 000 Euro. "Das sind durchaus Wertanlagen", ist von Knebel überzeugt.
"Ob Nagellack, Wintermäntel oder Leibchen, da gibt es die grausamsten Sachen", kritisiert Steffen Beuys vom Deutschen Tierschutzbund. "Viele dieser Produkte befriedigen eher die Eitelkeiten der zweibeinigen Besitzer und berücksichtigen nicht die arteigenen Bedürfnisse der Tiere." (Foto: pixelio.de © Matthias Balzer)
Da sind wir ganz Ihrer Meinung, Herr Beuys!

Mehr zum Thema: badische-zeitung.de

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