Montag, 12. Oktober 2009

Zecken stechen auch im Winter

Nicht erst im Frühjahr beginnt die Zeckensaison. Schon im Januar krabbeln Zecken durch unsere Wälder und können Spaziergängern gefährlich werden. Durch die milden Temperaturen bleiben die Tiere das ganze Jahr aktiv, warnt die Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW). Die Blutsauger können durch einen Stich Krankheiten wie die Frühsommer Meningoenzephalitis (FSME) oder Borreliose auf den Menschen übertragen. Außerdem breitet sich eine neue Zeckenart in Deutschland aus: die Auwaldzecke. Sie ist aus südlichen Ländern eingewandert und könnte neue Krankheiten einschleppen.
Zeckenforscher beschäftigen sich derzeit vor allem mit der Auwaldzecke. Sie ist in den vergangenen Jahren von Süden her eingewandert und kommt mittlerweile in ganz Deutschland vor. Gegen Kälte ist sie kaum empfindlich: "Erst bei Minus 18 Grad, hört sie auf zu krabbeln", sagt Dr. Thomas Talaska, Forscher am Beratungszentrum für durch Zecken übertragene Krankheiten in Brandenburg. Außerdem trägt sie noch mehr Erreger in sich als andere Arten. Jede zweite Auwaldzecke kann beim Stich Bakterien übertragen, die beim Menschen Fleckenfieber auslösen. Außerdem kann sie den Menschen mit Tularämie oder auch Hasenpest infizieren. Symptome sind Bauchschmerzen, Fieber oder sogar Lungenentzündung. Unbehandelt stirbt rund ein Drittel der Infizierten.
Hunden droht nach dem Stich die Babesiose. Die Krankheit zerstört die roten Blutkörperchen beim Hund und führt unbehandelt innerhalb weniger Tage nach der Infektion zum Tod. Tierärzte raten Haltern, ihren Hunden Zeckenhalsbänder anzulegen und das Tier mit speziellen Anti-Zecken-Shampoos zu waschen. (Foto: pixelio.de © Harry Hautumm)

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