Vor zwei Jahren wurde eine EU-weite Verordnung zur Sicherheit von Chemikalien erlassen. Abgekürzt mit „Reach“, was für „Registrierung, Evaluierung und Autorisierung von chemischen Stoffen“ steht, wird das Regelwerk gelegentlich auch als „Chemikalien-Tüv“ bezeichnet. Es schreibt vor, dass neben neu entwickelten chemischen Verbindungen auch bereits seit Jahrzehnten benutzte Stoffe untersucht werden müssen, um Gefahren für Mensch und Umwelt zu erkennen.
Die Chemie-Verordnung „Reach“ erfordert aber weit mehr Tierversuche als bisher angenommen: 54 Millionen Ratten / Wirbeltiere werden gebraucht. Die Kosten dürften rund 9,5 Milliarden Euro betragen. Die EU hatte bisher 2,6 Millionen Tiere angegeben. Der Aufwand schlägt auch finanziell zu Buche. Die Kosten dürften rund 9,5 Milliarden Euro betragen, sechsmal so viel wie die Europabehörde einst schätzte. Im Durchschnitt seien 3200 Ratten für die Untersuchung einer einzelnen Chemikalie nötig.
Kristina Wagner vom Deutschen Tierschutzbund: „Wir glauben, dass Tierversuche überhaupt nichts bringen, weil die Ergebnisse nicht von einer Maus oder Ratte auf einen Menschen übertragen werden können.“ Sie fordert daher, Tests mit Tieren generell zu verbieten. „Dadurch würde auch der Anreiz erhöht, alternative Testmethoden zu entwickeln.“
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Donnerstag, 27. August 2009
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